Grünblättriger Schwefelkopf, Hypholoma fasciculare

GRÜNEBLÄTTRIGE SCHWEFELKÖPFE SIND GIFTIG | SEHR HÄUFIG

Bezeichnung

Grüner Schwefelkopf, Grünblättriger Schwefelkopf, Bitterer Schwefelkopf, Büscheliger Schwefelkopf, Hypholoma fasciculare

Diese Art finden

Der Grünblättrige Schwefelkopf ist ein Folgezersetzer und einer der häufigsten Pilze überhaupt. Die Art stellt keine besonderen Ansprüche an das Substrat und kann sowohl auf Nadel- als auch auf Laubholz gefunden werden. Besonders häufig ist die Art dabei auf alten Totholzstümpfen. Aber auch auf vergrabenem Totholz kann die Art erscheinen, was dann so wirkt, als würde der Grünblättrige Schwefelkopf direkt aus dem Boden wachsen.

Einzelfunde des Grünblättrigen Schwefelkopfes sind zwar möglich, aber sehr selten. Meist bevölkert die Art das Substrat mit zahlreichen Fruchtkörpern, die zudem gerne büschelig aus dem Totholz herauswachsen. Finden kann man den Grünblättrigen Schwefelkopf nahezu ganzjährig. Nur während langem Dauerfrost erscheint der Grünblättrige Schwefelkopf nicht.

Kein Speisepilz / giftig

Der Grünblättrige Schwefelkopf besitzt nicht nur einen extrem unangenehm bitteren Geschmack, sondern kann auch zu mittelschweren bis schweren Vergiftungen führen. Beim Verzehr drohen starke und vor allem über mehrere Tage anhaltende Magen-Darmstörungen. Besonders bei bereits geschwächten Personen kann es durch die anhaltenden Durchfälle und dem damit verbundenen Flüssigkeitsverlust / Flüssigkeitsmangel gefährlich werden.



Beschreibung

Der Grünblättrige Schwefelkopf erreicht einen Hutdurchmesser von maximal zehn Zentimetern. In der Regel erreichen die Hüte aber nur eine Größe von maximal fünf bis sechs Zentimetern. Die Hutoberseite ist farblich relativ variabel und kann hellgelblich, leuchtend gelblich, gelborange, grüngelblich oder auch etwas rötlich gefärbt sein. Vor allem die Hutmitte ist beim Grünblättrigen Schwefelkopf dabei häufig etwas dunkler, kräftiger gefärbt als der Hutrand. Der Hut wirkt insgesamt dünnfleischig und ist am Hutrand häufig mit feinen, weißgelblich gefärbten Velumresten behangen. Jung fällt der Habitus noch halbkugelig aus. Mit zunehmendem Alter schirmt der Hut immer weiter auf und wird dementsprechend flacher.

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Grünblättrigen Schwefelkopf gelblich bis grüngelblich gefärbte Lamellen. Im Alter verfärben sich die Lamellen durch das Sporenpulver auch oft dunkelviolettgräulich bis dunkelviolettbräunlich. Die Lamellen sind schmal am Stiel angewachsen. Das Sporenpulver ist dunkelviolettbräunlich gefärbt.

Der Stiel des Grünblättrigen Schwefelkopfes erreicht eine Länge von bis zu zehn und einen Durchmesser von bis zu zwei Zentimetern. Der Stiel kann ebenfalls in den verschiedensten gelblichen bis orangegelbgrünlichen Farbschattierungen daherkommen. Besonders schöne Exemplare besitzen einen fast schon leuchtenden, neongelblich gefärbten Stiel. Vor allem zur Stielbasis hin fallen die Farben dann aber meist etwas dunkler aus. Im oberen Stieldrittel befindet sich oft eine mehr oder weniger deutlich ausgeprägte, faserige Ringzone. Der Stiel des Grünblättrigen Schwefelkopfes ist außerdem faserig und hohl.

Der Grünblättrige Schwefelkopf besitzt hellgelbich bis leuchtend gelblich gefärbtes Fleisch. Vor allem am Stiel kann die Farbe auch gelbbräunlich und zur Stielbasis hin mehr bräunlich als gelblich ausfallen. Das Fleisch ist relativ dünn und kann sich bei Verletzung schwach bräunlich verfärben. Der Geruch fällt angenehm pilzig bis leicht süßlich aus. Die Geschmacksprobe fällt extrem bitter aus.

Rauchblättriger Schwefelkopf

Die größte Verwechslungsgefahr besteht wohl mit dem essbaren Rauchblättrigen Schwefelkopf. Der Rauchblättrige und der Grünblättrige Schwefelkopf sind sich vor allem auf dem ersten Blick sehr ähnlich. Mit etwas Übung lassen sich die beiden Arten aber schon beim Blick von oben unterscheiden. Der Rauchblättrige Schwefelkopf besitzt nämlich insgesamt immer deutlich "wärmere" Farben, während der Grünblättrige Schwefelkopf meist doch deutlich kältere, abschreckendere Farben besitzt.

Besonders groß ist der Unterschied aber auf der Hutunterseite und bei der Geschmacksprobe. Der Rauchblättrige Schwefelkopf besitzt wunderschöne, reingräulich gefärbte Lamellen. Der Grünblättrige Schwefelkopf besitzt hingegeben gelbliche, gelbgrünliche oder dunkelgrauviolett & dabei immer etwas grünstichig gefärbte Lamellen.

Wer sich bei der Bestimmung zwischen den beiden Arten unsicher ist, der kann letztendlich dann noch auf eine Geschmacksprobe zurückgreifen. Der giftige Grünblättrige Schwefelkopf besitzt einen widerlichen, stark bitteren Geschmack, während der Rauchblättrige Schwefelkopf einen angenehm milden Geschmacksprobe besitzt.

Wie immer gilt bei Geschmacksproben: Geschmacksproben werden immer ausgespuckt und nie geschluckt - auch essbare Wildpilze sind fast immer roh giftig oder zumindest unverträglich.

Synonyme

Hypholoma megapotamicum, Hypholoma elaeodes, Psilocybe fascicularis, Psilocybe subviridis, Naematoloma fasciculare, Naematoloma elaeodes, Naematoloma subviride, Pratella fascicularis, Geophila fascicularis, Dryophila fascicularis, Clitocybe sadleri