Gefelderter Kartoffelbovist, Scleroderma areolatum
Bezeichnung
Gattung
Verwechslung
- Essbar: Hexenei der Stinkmorchel, Phallus impudicus
- Essbar: Stachelsporige Mäandertrüffel, Choiromyces meandriformis
- Ungenießbar: Warzige Hirschtrüffel, Elaphomyces granulatus
- Giftig: Dickschaliger Kartoffelbovist, Scleroderma citrinum
- Giftig: Dünnschaliger Kartoffelbovist, Scleroderma verrucosum
- Giftig: Rötender Kartoffelbovist, Scleroderma cepa
- Giftig: Gelbflockiger Kartoffelbovist, Scleroderma bovista
Diese Art finden
Der Gefelderte Kartoffelbovist ist ein Symbiosepilz und gemeinsam mit dem Dickschaligen Kartoffelbovist eine der häufigsten Arten aus der Gattung der Kartoffelboviste, die man im deutschsprachigen Raum finden kann. Der Gefelderte Kartoffelbovist stellt keine besonderen Ansprüche an den Symbiosepartner und kann in verschiedensten Habitaten, gerne Mischwälder, gefunden werden.
Besonders häufig finden wir den Gefelderten Kartoffelbovist in Kombination mit Eiche. Finden kann man die Art vom Frühsommer bis in den späten Herbst hinein. Überreste alter Fruchtkörper sind extrem widerstandsfähig und können teilweise bis weit in den Winter hinein gefunden werden.
Speisewert & Giftwirkung
Der Gefelderte Kartoffelbovist wird (wie der Dickschalige Kartoffelbovist) im deutschsprachigen Raum durchgängig als Giftpilz beschrieben. Bei einem Verzehr der Art sind in erster Linie Magen-Darm-Störungen zu erwarten. Es gibt aber auch Berichte über schwerere Vergiftungsfälle durch den Gefelderte Kartoffelbovist. Es wird hier von Ohnmachtsanfällen und starken Sehstörungen berichtet. Sogar Fälle von temporärer Erblindung soll es in diesem Zusammenhang gegeben haben.
Auf der anderen Seite scheint der Gefelderte Kartoffelbovist in Osteuropa tatsächlich als Trüffelersatz Verwendung zu finden. Dabei wird das schwarze, noch feste Fleisch des Fruchtkörpers dünn aufgeschnitten, getrocknet und als Kleinstmenge zum Würzen von Gerichten verwendet. Wichtig: Bei allen Berichten, die wir in diese Richtung finden konnten, war von kleinen Mengen und von erhitzten Speisen die Rede. Größere Mengen & vor allem auch roher Verzehr von Kartoffelbovisten dürfte zu den vorher beschriebenen Vergiftungserscheinungen führen.
Insgesamt sind und bleiben die Kartoffelboviste für uns Giftpilze, die wir nicht für Speisezwecke sammeln. Die Arten aus der Gattung sind aber wieder ein tolles Beispiel dafür, wie unterschiedlich die Beurteilung von manchen Artengruppen in Punkto Speisewert bzw. Giftigkeit je nach Region ausfallen kann.
Beschreibung
Der Gefelderte Kartoffelbovist erreicht einen maximalen Durchmesser von bis zu sechs Zentimetern. Die Fruchtkörper sind gelbbräunlich bis rotbräunlich gefärbt und wirken aus einiger Entfernung wie eine aus dem Boden wachsende Kartoffelknolle. Die Außenhaut ist vergleichsweise dünn und erinnert durch das gefelderte Muster an ein Leopardenfell.
Im Gegensatz zum Dickschaligen Kartoffelbovist besitzt der Gefelderte Kartoffelbovist einen kurzen, angedeuteten Stiel. Entnimmt man den Fruchtkörper komplett, dann zeigen sich an der Stielbasis wurzelartig wirkende Myzelfäden.
Jung ist das Fleisch der Gefelderten Kartoffelboviste fest und hellgelblich gefärbt. Später zerfällt das Fleisch im Kern zu einem schwarzgräulichen Pulver. Charakteristisch ist das deutliche Röten der Art im Schnittbild. Das Sporenpulver ist schwarzbräunlich gefärbt.
Der Gefelderte Kartoffelbovist besitzt ganz jung noch einen relativ angenehmen, würzigen Geruch. Mit zunehmendem Alter wird der Geruch schnell unangenehm. Der Geruch fällt dann eher schwefel- bis stadtgasartig aus. Die Geschmacksprobe fällt mild aus, sollte auf Grund der starken Giftigkeit in rohem Zustand aber vermieden werden.
Keine Trüffel
Wir haben schon öfter erlebt, dass Kartoffelboviste von unerfahrenen Sammlern für Arten aus der Gattung der Trüffel gehalten wurden. Dass es hier nicht häufiger zu Vergiftungen kommt ist wohl nur dem meist unangenehmen Geruch der verschiedenen Kartoffelboviste zu verdanken. Auch wenn das Erscheinungsbild im Vergleich zu verschiedenen Trüffel-Arten vielleicht sogar etwas ähnlich ausfallen kann: Kartoffelboviste sind keine Trüffel!
Dünnschaliger Kartoffelbovist oder Gefelderter Kartoffelbovist?
Die einfachste Unterscheidungsmöglichkeit ist aus unserer Sicht das deutliche, starke Röten des Gefeldertern Kartoffelbovistes im Schnittbild. Der Dünnschalige Kartoffelbovist rötet maximal dezent an der Außenhülle. Im Zweifel ist also ein Schnittbild erforderlich, um die beiden Arten zu unterscheiden.
Auf der anderen Seite wird der Dünnschalige Kartoffelbovist als selten oder zumindest regional selten beschrieben. Der Gefelderte Kartoffelbovist scheint dazu im Gegensatz deutlich häufiger zu sein. Auch bei allen unseren Funden von kleineren, dünnschaligen Kartoffelbovisten sind wir durch das Röten im Schnittbild am Ende immer wieder beim Gefelderten Kartoffelbovist gelandet.