Braungrüner Zärtling, Braungrüner Rötling, Entoloma incanum agg.

DER BRAUNGRÜNE ZÄRTLING IST KEIN SPEISEPILZ | REGIONAL SELTEN

Bezeichnung

Braungrüner Zärtling, Braungrüner Rötling, Grüner Rötling, Entoloma incanum agg.

Gattung

Entoloma, Zärtlinge, Rötlinge

Verwechslung

Diese Art finden

Der Braungrüne Zärtling bzw. Rötling ist eigentlich ein typischer Wiesenbewohner, der vor allem auf Magerwiesen, Weiden oder auch mal in Stadtparks gefunden werden kann. Seltener erscheint die Art aber auch einfach an Wegesrändern. 

Die Art soll kalkreiche Böden bevorzugen und ist zumindest als regional selten zu beschreiben. Die Art befindet sich deshalb auf der Roten Liste bedrohter Arten und hat dort den Status “RL-G” Gefährdung unbekannten Ausmaßes erhalten. 

Unseren bisher einzigen Fund der Art konnten wir auf einer Bergwanderung in den Berchtesgadener Alpen machen. In einer Klamm waren unzählige Fruchtkörper des Braungrünen Zärtlings am Wegesrand zu finden.

Speisewert und Verwendbarkeit

Der Braungrüne Zärtling besitzt dünnes Fleisch, einen unangenehmen Geruch bzw. Geschmack und wird zudem als regional selten beschrieben. Die Art ist durch die bunten Farben zwar ein tolles Fotomotiv, aber definitiv nichts für den Speisepilzkorb. 



Beschreibung

Der Braungrüne Zärtling erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu fünf Zentimetern. Die Hutoberseite kann leuchtend gelblich, gelbgrünlich, olivgrünlich oder olivbräunlich gefärbt ausfallen. Die Hutmitte ist dabei oft etwas dunkler gefärbt und fällt trichterförmig vertieft aus. Der Hutrand fällt durchscheinend gerieft aus. 

Auf der Hutunterseite besitzt der Braungrüne Zärtling jung weißlich bis weißgelbgrünlich gefärbte Lamellen, die sich mit zunehmendem Alter rosa bis rosabräunlich verfärben. Die Lamellen fallen schwach ausgebuchtet am Stiel angewachsen aus und können dort auch etwas herablaufen. Das Sporenpulver ist rosa gefärbt. 

Der Stiel der Braungrünen Zärtlinge erreicht eine Länge von bis zu zehn und einen Durchmesser von einem halben Zentimeter. Der Stiel fällt hohl aus und kann grünlich, gelbgrün oder blaugrün gefärbt ausfallen. Vor allem an verletzten Stellen fallen die Farben durchschnittlich dunkler und blauer aus. 

Der Braungrüne Zärtling besitzt dünnes und sehr zerbrechliches Fleisch. Das Fleisch ist gelbgrünlich gefärbt und verfärbt sich bei Verletzung intensiv grünblau. Die Art besitzt einen unangenehm muffigen Geruch, der in der Literatur gerne auch mit dem Geruch nach verbranntem Horn oder Käse beschrieben wird. Die Geschmacksprobe fällt zwar mild, aber ebenso unangenehm muffig aus.

Artenaggregat

Der Braungrüne Zärtling wurde vor nicht all zu langer Zeit in zwei Arten (Entoloma incanum & Entoloma verae) aufgespalten. Beide Arten besitzen makroskopisch identische, nicht unterscheidbare Fruchtkörper, nahezu identische Habitatsansprüche und ebenso den gleichen Speisewert. Wir beschreiben hier deshalb eigentlich beide Arten und unterscheiden diese nicht.

Unterschieden werden die beiden Arten über den Q-Wert der Sporen. Dabei sollten auf Grund der natürlichen Variationen mindestens 30 Sporen vermessen und der so genannte „Q-Wert“ (Längen-Breiten-Quotient) gebildet werden. Aus den ermittelten Q-Werten wird dann das arithmetische Mittel (mittlerer Längen-Breiten-Quotient, Qm) gebildet.

Synonyme

Entoloma incanum var. citrinobrunneum, Leptonia euchlora, Leptonia incana, Leptonia incana var. polychroa, Leptonia incana var. citrina, Omphalia amethystea var. incana, Rhodophyllus incanus, Rhodophyllus euchlorus, Rhodophyllus chloropolius var. incanus, Hyporrhodius incanus, Hyporrhodius euchlorus, Nolanea incana, Nolanea euchlora, Agaricus incanus var. polychrous, Agaricus euchlorus, Agaricus murinus, Agaricus sowerbyi, Agaricus incanus,